Risiko-Management

Das Platzen der Carbon Bubble wird Werte in einem Ausmass vernichten, welches die Finanzkrise in den Schatten stellen wird.

Die fossilen Energien werden in den nächsten 15 Jahren dramatisch an Bedeutung verlieren. Das wird zu erheblichem Wertverlust der Assets in fossilen Energien führen. Fossile Assets werden in erheblichem Umfang stranden – vgl. Wikipedia: Stranded Assets. Aber nicht der ökonomische Verlust nicht gehobener Bodenschätze wird entscheidend sein, zumal sich dieser Verlust nicht leicht quantifizieren lässt. Vielmehr wird es der Wertverlust von financial Assets und Anlagen im Bereich der fossilen Energien sein (Kraftwerke, Anlagen der petrochemischen Industrie, etc.).

Die Auswirkungen auf die globale Wirtschaft können schwerwiegender sein als die der Finanzkrise, es hängt von der Geschwindigkeit ab, mit der der Wandel eintritt. Die BIS (Bank for International Settlement) sah sich veranlasst, vor der Entwicklung zu warnen (BIS: The green swan https://www.bis.org/publ/othp31.pdf), obwohl genau diese Warnung den Trend verstärken kann – die BIS kennt diesen Sachverhalt.

Die Warnung von dem Platzen der Carbon Bubble gibt es schon länger (u.a. Mark Carney – ehemaliger Zentralbankgouverneur der Bank of England, Carbon Tracker: https://carbontracker.org/) und die Bubble ist seitdem nicht wirklich kleiner geworden. Aktuell verstellt die Corona-Krise bzw. deren Auswirkungen den Blick auf die Risiken der fossilen Energien. Bei genauerer Betrachtung gibt es jedoch wichtige Indikationen, beispielsweise zeigt der S&P Global Oil Index eine erstaunlich schwache Entwicklung im Vergleich zum Gesamtmarkt und dass schon seit einem Jahrzehnt.

Für financial Institutions ist das Risiko besonders hoch, aufgrund ihrer Leveraging-Funktion kann die Entwicklung die Financial Institutions wie unter einem Brennglas treffen.

Die Quelle des Risikos im Finanzbereich sind ausgerechnet die gegenwärtig verwendeten Risikomodelle. Sie sind nicht geeignet, diesen Trend in fossilen Energien zu erkennen. Allgemeiner, die eingesetzten Risikomodelle sind grundsätzlich nicht für die Berücksichtigung neuer oder gar exponentieller Trends konzipiert. Die relevanten Risikomodelle sind Backward-looking, sie verwenden historische Zeitreihen für bekannte Parameter und keine aufkommenden Trends. Um die Schwachstelle zu überwinden, bedarf es eines vollständig neuen Ansatzes in der Modellierung. Zur Berücksichtigung von neuen Entwicklungen, von fundamentalen Trends in der Risikoermittlung sollten neue Modelle, die Szenario-Simulationen und Stress Tests einschliessen, verwendet werden.

Insbesondere für Entwickler von Ratingsystemen und Ratingagenturen stellt sich die Frage, wie die Herausforderungen der Carbon Bubble und des Asset Stranding Risk einbezogen werden können. Die Integration dieser Aspekte in ein Gesamtkonzept ist eine der zentralen Herausforderungen.

Unsere Modellierungen sind sowohl eine verlässliche Basis für die Beurteilung von Modellrisiken wie auch für die Risiken in Anlageportfolien, Produktstrategien im Hinblick auf den Energiewandel.

Für eine verbindliche Diskussion zum Risikomanagement einschliesslich der Modellrisiken stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.


*nur für institutionelle Kunden/ zulässige Gegenparteien/ eligibe Counterparties